Schwer waren die Opfer, die der 2. Weltkrieg gefordert hatte. Groß das Leid, von kaum eine Familie verschont geblieben war. Und hart waren die Auflagen, die die Siegermächte jedem einzelnen und auch den Vereinen machten.
Aber trotz wirtschaftlich schwerer Zeit und widriger Umstände weckte der Sängergeist in den Überlebenden der Katastrophe das Pflichtgefühl für ihre kulturelle Aufgabe. Der stark dezimierte Chor, der 20 Kriegstote aus seinen Reihen zu beklagen hatte, und der noch auf die Rückkehr von Kriegsgefangenen warten musste, schloss sich wieder zusammen. Er konnte in seiner Jahreshauptversammlung 1946 einen neuen Vorstand wählen, der diesmal, wie einst von den Preußen und später von den Machthabern des dritten Reiches, von der Militärregierung genehmigt werden musste.
Der Vorstand 1946 mit 1. Vorsitzender Willi Zimmermann Schriftführer Heinrich Fischer Kassierer Karl Dietrich repräsentierte den Verein gegenüber der Besatzungsmacht. Heinrich Schenk sen. †, unermüdlich und gewissenhaft wie vorher, übte weiter das Dirigentenamt aus.
Zu den alten treuen Sängern stießen dann junge Kräfte, und der Chor hatte bald wieder eine beachtliche Stärke. Nach intensiver Arbeit konnte der Verein, verstärkt durch den Frauenchor, im Jahre 1947 wieder mit einem Chorkonzert an die Öffentlichkeit treten und beweisen, dass ein beachtliches Leistungsniveau erreicht war.